Meinungen zum geplanten Standort auf der Hilgerter Höhe 

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Beiträge aus dem Forum:
(Spätere Anmerkungen in kursiver Schrift)
Warum Sitzung n i c h t öffentlich ?,   
Tja, schön wär's gewesen, wenn das o.g. Thema in der kommenden Gemeinderatssitzung "öffentlich" wäre. 
Ich wünsche mir vom neuen Ortsbürgermeister mehr Bürgernähe und Transparenz. Kann er sich aus dem Windschatten des alten Schultheiß lösen ?  [ Verfasst am: 29.08.2004 - Rapunzel -]

Anm: Vergl. dazu: KLK vom 16.7.04  und WWZ vom 7.8.04 
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Nichtöffentliche Windräder: Es wäre mit Sicherheit eine "vertrauensbildende Maßnahme" des neuen Gemeinderates und Bürgermeisters gewesen, diesen Tagesordnungspunkt im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung zu behandeln. 
Andererseits stehen dem vielleicht den "normalen Bürgern" nicht bekannte rechtliche Aspekte im Weg. Außerdem ist bei den vorhandenen Tagesordnungspunkten, die ja nun einmal nur alle paar Jahre anstehen, die erforderliche und gewünschte Intensität der Diskussion, bzw. Befragung dieser Angelegenheit m.E. in einer eigenen öffentlichen Veranstaltung einfach besser aufgehoben. Ich denke schon, das dem neuen Bürgermeister und Gemeinderat aus den Reihen der Bevölkerung mitgeteilt wurde, wie viel Fragen da noch auf Antworten warten. Vielleicht bekommt der Gemeinderat diese Antworten selbst erst am 01.09. ?? Es sollte aber möglichst kurzfristig eine Informationsgelegenheit seitens der Gemeindevertreter angeboten werden. Viele Gemeindemitglieder setzen große Erwartungen in unsere neuen Vertreter und den Bürgermeister, die hoffentlich nicht enttäuscht werden. .....Ich freue mich jedenfalls auf eine hoffentlich große Teilnahme an diesem Board und viele interessante und sachliche Diskussionen.  [ Verfasst am: 31.08.2004 - Ein Quikenquaken - ]

Anm.: 01.9.04 Erste Sitzung des gewählten Gemeinderates Hilgert nach der Wahl am 13.6.04 - ca. 60 Bürger waren anwesend
Neuer Gemeinderat u. Ortsbürgermeister in anschl. geheimer Sitzung einstimmig gegen den Standort der WEA. 
Vergl. auch hier --> 

Erläuterung dazu:  Im "Kannenbäckerland Kurier" (dem hiesigen "Amtsblatt") vom 13.8.04 - Bekanntgabe der öffentliche/nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates der Ortsgemeinde Hilgert für den 01.09.04: Ernennung des neu gewählten Ortsbürgermeisters Wolfgang Gelhardt und Verabschiedung des ehemaligen Ortsbürgermeisters Günter Schwaderlapp, Wahl von Ratsmitgliedern und Wahl der Beigeordneten, Wahl der Mitglieder und Stellvertreter der Ausschüsse. Dann unter Einwohnerfragestunde: Mitteilungen und Anfragen öffentlicher Teil. Im n i c h t öffentlichen Teil (Pkt. 18 ), Windkraftanlagen in der Gemarkung Hilgert, hierzu dann Mitteilungen und Anfragen.  Vergl. auch Chronologie


Imagepflege 
Der Fürst zu Wied wäre mit einem etwas sensibleren Umgang mit der öffentlichen Meinung gut beraten. 
Es gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit, ja Menschen- und Naturverachtung dazu, zwischen den zwei Siedlungsgebieten Hilgert und Ransbach-Baumbach monströse Windräder aufstellen zu wollen. Und das in einem Mindestabstand von ca. 500 m zu beiden Siedlungen, der in anderen Bundesländern schon nicht mehr gilt und auch in Mainz zur Diskussion steht bzw. geändert werden soll. [ Verfasst am: 28.08.2004 - Nathan - ]


Primär geht es nur ums Geld 
Große Landstriche rund um Hilgert und Ransbach-Baumbach gehören leider dem Fürsten zu Wied. Und offensichtlich soll dieses Land zukünftig für besseren Ertrag sorgen, was schon die früheren Pläne von Mobilfunkmasten zeigen. Man kann nun einerseits sämtliche rechtlichen Register ziehen - sämtliche Prüfungen scheinen ja zu laufen - oder politisch dagegen vorgehen, was eher schwierig scheint, dafür müsste die rot-grüne Regierung überzeugt oder abgelöst werden. Oder man setzt sich mit dem Fürsten zu Wied an den Verhandlungstisch und spricht über Geld. Denn darum scheint’s ihm ja zu gehen. Denkbar wäre doch, wenn Hilgert und Ransbach- Baumbach das besagte Areal in ihren Besitz bringen könnten, z.B. durch Kauf oder Tausch. Es gibt sicherlich einige Möglichkeiten, gemeinsam mit dem Fürsten zu Wied sollte man sich Konzepte überlegen, wie man mit der Region anderweitig auf menschen- und naturverträgliche Weise gemeinsam „Geld verdienen“ kann. Bei zwei beteiligten Verbandsgemeinden, die für kreatives Unternehmertum bekannt sind, sollten sich doch Ideen finden lassen. Eventuell muss man dem Fürsten aber auch nur anderswo einige Zugeständnisse machen, z.B. in der Sache „Wegabsperrungen im Baumbacher Wald“ (?). Meinungen sind erbeten.  [ Verfasst am: 07.09.2004,- MIB - ]


Zugvögel über Hilgert, was nun... !? 
Tausende von Wildgänsen benutzen jährlich im Frühjahr und Herbst die Route über die Hilgerter "Höhe", sie scheinen zu wissen woher der Wind weht, es wird unweigerlich zum sog. "Vogelschlag" kommen. Hier jedoch die Lösung, und zwar vom BUND Umwelt und Naturschutz Kreisverband Wetterau, in seinen "POSITIONEN ZUM AUSBAU DER WINDENERGIE IM WETTERAUKREIS" ist er für "planvollen Ausbau der Windenergienutzung ... Für die Wetterau bedeutet dies, daß die bekannten Zugvogelrouten ...- strikt von WKA freizuhalten sind. ... Solange ungewiss ist, ob Anlagen mit Narbenhöhen jenseits von 70 [in Hilgert 136 m. Nabenhöhe] Metern erhebliche Einflüsse insbesondere auf nachtziehende Kleinvögel haben, spricht sich der BUND Wetterau generell gegen die Errichtung höherer Anlagen aus." http://www.bund-wetteraukreis.de/Energie/PV-_Prospekt/Position_Windenergie/position_windenergie.html 
 [- Verfasst am:  26.8.2004 KLS ] 

Siehe dazu: Vogel – und Naturschutz im Bereich der geplanten Windkraftanlagen

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Informationsquellen 
Unter http://www.naturstrom.de/hintergrundinfo/windkraft.pdf gibt es ein Dokument (14 Seiten), in dem ein Pro und Contra zur Windenergie zusammengetragen wird. Darin sind Links zu weiteren Quellen enthalten. Das BUND Positionspapier zum Thema Windkraft ist darin "verlinkt", kann aber auch direkt unter http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/windenergie.pdf geladen werden. Viel Spaß bei der Meinungsbildung  [- Verfasst am: 01.09.2004 - Ralf ]


Halbwahrheiten 
Halbwahrheiten sind ein treffliches Mittel der Demagogie. Der richtige Teil der ganzen Wahrheit wird als Argument gebracht, der andere wohlweislich verschwiegen. Ein typisches Beispiel: „Windenergieanlagen beeinträchtigen zwar das Landschaftsbild aber Kraftwerke sind auch nicht gerade eine Zierde!“ Wo liegt die Halbwahrheit? Sie liegt darin, dass ein konventionelles Kraftwerk von z.B. 1500 MW eine konzentrierte Grundfläche von z.B. 500 x 500 Meter in Anspruch nimmt, maximale Bauhöhe ca. 30 Meter. Die gleiche Leistung mit Windenergieanlagen von z.B. 2,4 MW (wie in Hilgert geplant) würde die Aufstellung von 624 Windrädern erfordern, jedes 180 m hoch (Flügelhöhe). Verallgemeinert man das Beispiel „Hilgert“, mit ca. 18.000 betroffenen Bürgern (Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach), so wären von den 624 Windrädern weite Landstriche und 5.616.000 Bürger betroffen. Ist da der Satz nicht Demagogie, der da lautet: „Windenergieanlagen beeinträchtigen zwar das Landschaftsbild aber Kraftwerke sind auch nicht gerade eine Zierde!“ Und das Beste: Ein konventionelle Kraftwerk ist trotzdem erforderlich, nämlich, um uns bei Windstille nicht im Finstern sitzen zu lassen! [- Verfasst am: 08.09.2004 - Nathan- ]

Vergl. dazu: Größen- und Leistungsverhältnisse von 2 Windenergieanlagen ...


... sachliche Diskussion, genau das ist es auf was ich hoffe und baue. 
Die bisherigen Beiträge -nicht in diesem Forum - haben mich persönlich doch etwas überrascht. Ich möchte keinem zu nahe treten und nehme derjenigen Person das auch ernsthaft ab, wenn es dann so emotional heraus bricht und dann Äußerungen wie "... menschenverachtende Vorgehensweise..." oder "... brutalste Eingriffe in die Natur ..." zu hören -oder zu lesen- sind. Wir sollten uns allerdings dem eigentlichen Thema "zukunftsgerichtete Energieversorgung" zuwenden und darüber -auch leidenschaftlich- in gegenseitigem Respekt diskutieren. Nein, ich sage nicht "Hurra, noch mehr von den Dingern vor meine Haustür"! Aber ich rufe auch nicht den heiligen St. Florian an, wenn es um die elektrische Energie -Strom- aus meiner Steckdose geht. Mir ist bewußt das der Strom, den ich heute verbrauche, mit Beeinträchtigungen für Mensch und Natur an anderer Stelle produziert wird. Auch gibt es Menschen, denen man ihre Heimat buchstäblich unterm Hintern wegbaggert, damit die Öfen in den Kohlekraftwerken nicht aus gehen. Also, laßt uns das in Ruhe analysieren was uns da vor die Nase gesetzt werden soll!  Meine Forderung lautet: Fakten auf den Tisch!  Genug für heute Gruss Ralf  [ Verfasst am: 31.08.2004, - Ralf Kneisle - ]
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 "... brutalste Eingriffe in die Natur ...
Hallo Ralf,  zum o.g. Zitat ".. menschenverachtende Vorgehensweise..." oder "... brutalste Eingriffe in die Natur ..." Im Brief von Willi Pflüger heißt es: "...eine derart Menschen und Natur verachtende Maßnahme in Planung ist." Der Satz: "Dieser brutale und rücksichtslose Eingriff in unsere Landschaft, und ins Leben unserer Bürger übertrifft alle Vorstellungen." stammt aus dem WWZ Leserbrief vom 14/15. 8. 04 "Namenschilder anbringen", der dann im KLK vom 20.8.04 vom damaligen Ortsbügermeister Günter Schwadderlapp zum größten Teil übernommen wurde. 
Zum Wort "brutal": lat. brutus, roh, gewalttätig, rücksichtslos,unvernünftig, tierisch, schwerfällig, gefühllos, skrupellos, unmenschlich - 
Zu den Fakten: Wenn es am 23.7.04 im KLK heißt: "Gittermasten von etwa 85 Metern [die einen] schlanken Masten mit einer Länge von ca.50 Metern tragen werden, an dessen oberem Ende, mit einer Nabenhöhe von 130 Metern über Grund, der "Dynamo" angebracht wird. Die Länge der an der Nabe befestigten Rotorblätter könnte bei etwa 45 Metern liegen, so dass eine Gesamthöhe von 175 Metern, zuzüglich des halben Durchmessers der Nabe, anzusetzen sein dürfte", wenn dann noch die Rede von "einer 2,4 Megawatt" Anlage ist, dann bleibt wohl nur noch der Typ "FL 2500 Standard, 2,5 MW – 90/92 m Rotor der Firma "Fuhrländer AG" aus Waigandshain im Westerwald übrig. "Bei Nennleistung werden höchstens 104 dB anfallen, so die Berechnungen" . Es scheint ein Prototyp zu sein, wenn man den dB Wert nur aus "Berechnungen" kennt. (Die Bauhöhe wurde am 16.7.04 im KLK mit 136 m. angegeben)  Grüße KLS 
[ Verfasst am: 01.09.2004, - KLS - ]

Anm: Nach späteren Recherchen im Internet ergab sich, dass die Anlagen der Firma Nortex auch die oben genannten Bedingungen erfüllen können. Das Anlagenkonzept Nordex N 80/N90  2,3 / 2,5 MW ist mit 60, 80 und 100 Metern sowie auf 105 Meter Gittermast erhältlich. Siehe hierzu auch -->
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Auch Wald muss weg 

Hallo zusammen, zu den Fakten: geplant sind also die Fuhrländer Windräder FL2500 mit einer Nabenhöhe von 130m. Diese Prototypen, in Deutschland bisher noch nicht aufgestellt, werden aufgrund der Höhe mit Gittermasten gebaut, die am Fuß einen gewissen Umfang haben. Für solch eine monströse Konstruktion wird Platz benötigt. Was bedeutet das? Im Wald zwischen Hilgert und Baumbach entsteht eine riesige Baustelle, denn neben dem Areal, das für den Standplatz der Masten dauerhaft genutzt wird, müssen befestigte Transportwege sowie Bauplatz für Montage und Kräne etc. geschaffen werden. Auf den bisherigen Foto-Montagen dieser Website sehen wir leider nicht die riesigen Schneisen, die in den Wald geschlagen werden. Neben der Vernichtung von Natur und Lebensraum der Tiere wird das Areal auch für Spaziergänger nicht mehr zugänglich bzw. interessant sein. Dagegen war die Sperrung der 3 Waldwege in Baumbach ein Witz. Ich warte noch auf Informationen der Fuhrländer AG, sodann kann ich hier genaue Angaben zum benötigten Areal machen. 
[ Verfasst am: 14.09.2004, - MIB - ]  

Vergl. dazu: "Wir bauen ein Windrad" -->

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Informationen fehlen 

Ich bin an sich nur zufällig im Blättchen auf die Addi der Infoseite gestoßen. Als Ur-Boomer, als der ich mich dann doch bezeichnen möchte, haben die Fotomontagen mich doch sehr erschreckt. Gleichwohl ich sagen muss, dass Informationen diesseits des Waldes einfach fehlen. Sehe ich mir die Monster an die da geplant sind und bewerte gleichzeitig den Verlust an Lebensqualität für die Anwohner, sollten sich doch wesentlich mehr, auch Boomer, finden lassen, die dem Fürst ihre Empörung entgegenschreien. Mich stimmt es einfach nur tieftraurig wenn ich sehe, was in dem Wald passieren soll, in dem ich als Kind ungestört spielen konnte und der auch für spätere Generationen erhalten werden muss. 
[ Verfasst am: 28.10.2004, -  Boomer - ]

(Anm: Boomer = Baumbacher )


Öffentliche Infoveranstaltung 
Wie sieht es denn damit aus? Es wurde doch im "Blättchen" erwähnt, dass baldmöglichst eine Infoveranstaltung erfolgen soll. Weiß da jemand was darüber ?  [ Verfasst am: 04.10.2004, - Shorty -]  

Vergl.dazu: KLK  -->  auch: WWZ 13.7.07
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Betr: Diskussionsabend,  hat es etwas länger gedauert ... 
Am Dienstag, dem 9. 10. 04, 19 30 Uhr in der Hilgerter Pfeifebäckerhalle ! [ Verfasst am: 26.10.2004, - KLS -]  
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Ich war bei der Informationsveranstaltung am 9.11. in Hilgert anwesend. Gut, das die Veranstaltung stattgefunden hat, weiter so. Leider war die Leitung der Veranstaltung nicht optimal, vieles hätte man deutlich straffen können, vor allem im Diskussionsteil. Dadurch verließen viele schon vor Ende der Veranstaltung den Saal. Noch dazu mit dem Gefühl, nichts gegen die Anlagen tun zu können. Zumindest habe ich diese Antwort auf meine Frage bekommen, was ICH als einzelner KONKRET gegen die Windkraftanlage tun kann. Man hätte die Chance besser nutzen können, die große Zahl an Besuchern zu aktivieren. Z.B. durch eine Unterschriftenliste. Ich kann mir auch denken, daß der Grundstückseigentümer, der Fürst zu Wied, seine Meinung überdenkt, wenn er den Protest der Bevölkerung zu spüren bekommt. Als in Baumbach ein Waldweg gesperrt werden sollte, um dem Rotwild wenigstens einen kleinen Rest Lebensraum zu retten, waren die massiven Bürgerproteste (in diesem Fall leider) ebenfalls erfolgreich. Auch so kann es gehen.  [ - pj -Verfasst am: 10.11.2004 ]

(Anm: Eine "Straffung" der Diskission wäre auch eine Einschränkung gewesen, viele Teilnehmer, hätten ihre Fragen nicht stellen können. Die Veranstaltung dauerte etwa 3 Stunden, der größte Teil der Besucher war bis 23: 30 anwesend.  Der Aktionskreis hat sich über eine Unterschriftensammlung Gedanken gemacht, er hat an diesem Abend darauf verzichtet, weil eine Sammlung von Unterschriften in Verbindung mit einer (ggf. noch zu gründenden) Bürgerinitiative wohl ein größeres Gewicht hat.
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Der Diskussionsabend war m.E. eine gelungene Veranstaltung. Aufgrund der Wetterlage sind sicherlich viele schon früher aufgebrochen. Natürlich auch angesichts der Tatsache, dass Dr. Bierschenk von der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald, immer wieder in allen Fragevarianten erklären musste, dass er gesetzliche Vorgaben umsetzen und einhalten muss. Ich sehe dieses Forum auch als Möglichkeit des Protests der Bürger an und wünsche mir hier mehr Beiträge. Auf jeden Fall von mir ein großes Lob an den Aktionskreis Windenergie Hilgert. [ - Shorty -Verfasst am: 10.11.2004 ]
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Ich fand die Veranstaltung informativ, sinnvoll und gelungen. Sicherlich war der eine oder andere Beitrag noch zu verbessern. Die Diskussion durfte aus meiner Sicht nicht gestrafft werden; sie war zusammen mit dem sehr gelungen Vortrag von Herrn Rohringer der zentrale Teil der Veranstaltung. Was die Darstellung des Planungsverlaufs von Herrn Dr. Bierschenk angeht, so wurde deutlich, dass hier durchaus vorhandene Spielräume zum Nachteil der Hilgerter Bevölckerung genutzt worden sind. Dagegen muß aus meiner Sicht intensiver angegangen werden. Und hier spielte in der Tat der Abstand zu den Windrädern eine zentrale Rolle, wenn auch der Planer nur die Richtlinien umsetzen muß, wie er sagte. Am Beispiel Trier, wo die Planer einen 1000 m Abstand für richtig hielten und an der scheinbar willkürlichen Festlegung bzw. dem Beibehalten eines 500 m Abstandes entzündeten sich die Gemüter. Wenn Dr. Bierschenk dann noch schulterzuckend sagte, die 65 dBA müssen die betroffenen Bürger ertragen, zeigte er seine Einstellung zu der Besorgnis der Bürger. Jedenfalls konnte ich in seiner Argumentation und in der Darlegung seiner planerischen Arbeitdeutliche Widersprüche erkennen. Für mich stellt sich auch die Frage, ob die Hilgerter Bürger gemeinsam mit den Baumbacher Bürger frühzeitig Flagge zeigen sollten, vor allem in Richtung der Planer und der Verpachter der Waldflächen.  [- Gast - Verfasst am: 13.11.2004 ]


Ernst Rohringer:
Ein Essay zum Thema Windräder


Einmal, vor langer, langer Zeit hat es geheißen: „Räder müssen rollen für den Sieg.“ 
Sie rollten, aber wenig erfolgreich! 
Heute drehen sich Räder – Windräder – für unsere Umwelt. Erfolgreich? 
Wir sind dabei, mit viel Idealismus und wirtschaftlicher Unvernunft. 
Da lässt sich unser Gemüt fordern, an unseren Patriotismus appellieren und uns zum Weltmeister werden in einer kostbaren Disziplin: Der Windkraftdisziplin. 
Welcher Kleinmut, da an weltmeisterliche Subventionen zu denken? 
Aber nun zu dem Grund meines „outens“: Da sollen doch tatsächlich zwei Windräder hinter meinem Haus gebaut werden, in nur 500 Meter Entfernung mit 180 m Flügelscheitelhöhe. 
Ich bin begeistert. Ehrlich! Endlich Hightech auf dem Lande. 
Habe ich mir so was nicht schon lange gewünscht? Verachtung gehabt für Leute, die ein patriotisches Dulden nicht kennen? Vielleicht dem Sankt Florian Prinzip anhängen? Und habe ich nicht erst kürzlich gelesen, es gibt Leute, die sich an diesen Dingern „nicht satt sehen“ können?
Nein, so kleinkariert bin ich nicht! Im Gegenteil! Ich werde mich sachkundig machen und ausrechnen, was wir in unserer Nachbarschaft beitragen dürfen für unser aller Wohl. 
Also, stellen Sie sich das mal vor: So ein Windrad hat die Dauerleistung von vier ausgewachsenen Mittelklassewagen. Sie glauben es nicht? Sie meinen, das wäre nicht viel für so einen Giganten, angesichts Millionen Autos auf unseren Strassen, angesichts von tausenden im Stau? 
Nein, da kann ich Sie beruhigen. Diese Windräder werden sehr wertvoll sein, kostbar sogar! Ich habe lange gerechnet, habe mich mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), mit Volllast- und Teillaststunden, mit Einspeisungsvergütung, Mega- und Kilowatt und vielem anderen mehr auseinandergesetzt. 
Das stolze Ergebnis: So ein Windrad hinter meinem Hause ist wirklich kostbar. Glauben sie mir. Wie sonst würden dafür im Jahr 245.000 Euro Subvention lockergemacht? Das macht mich stolz! Ich werde öfter nach dorthin pilgern, ehrfürchtig mit dem Fernrohr gegen den Himmel schauen, die Umdrehungen der Flügel zählen und ausrechnen, wie viel jeder Flügelschlag kostet. Es wird ein fürstlicher Betrag sein. Ich werde mir dann vorstellen, dass dort statt des eindruckvollen Windgiganten vier mickrige Jedermannautos gleicher Leistung stinken. Nicht auszudenken. Kein Format! Nein, da würde ich niemals hingehen!
 
Aber jetzt meckern Sie doch nicht schon wieder! Sie dividieren die 245.000 Euro durch vier Autos? Sagen, ein Betrag von 61.250 Euro Subvention für die Einspeisung der Leistung eines einzigen Autos wäre zuviel? 
Sie stellen sich vor, ihr eigener PKW würde 61.250 Euro/Jahr erhalten? Oder wollen das Geld gar in Ihren Betrieb investieren, vielleicht sogar - Gipfel der Verwerflichkeit - konsumieren? Da ist sie wieder, die Neiddebatte! Mann oder Frau! 
Denken Sie doch an die Zukunft unseres Planeten! 
Wenn andere schon das Kyoto-Abkommen nicht ratifizieren, wenn weltweit 120 Kernkraftwerke gebaut, in Planung oder im Vorschlag sind, wenn unsere tüchtigen Lieferanten in Asien uns die Arbeit abnehmen und noch und noch CO2 in die Luft blasen, wer soll denn dann die Welt retten? Die denken doch nur an ihren Vorteil, an ihre Arbeitsplätze, keine Spur von Verantwortung. Da sind wir aus anderem Holz. Schließen die Reihen dichter und lassen Räder rollen für den Endsieg im Klimakampf! 
Lasst uns Windräder bauen bis denen schwindelig wird. 
Wir haben ja erst ca. 5% erneuerbare Energie erreicht, 20% sollen es werden! Oh! Das gibt noch ein Windradfest! Unsere Landschaft wird kostbar, weithin sichtbar. 
Jeder Bürger soll teilhaben dürfen, an unserem Wohlstand.  Die Giganten werden mitten unter uns sein, die Botschaft hinaus in die Welt tragen: Seht, so wird es gemacht ihr Schwächlinge, ihr Egoisten!  

Seht doch wie sie sich majestätisch im Winde drehen, na ja, stehen. 
Aber, lasst uns nicht verzagen, der Weltendank ist uns sicher.

28.9.2004


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Letzte Bearbeitung:25.10.2005