Der Standort

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Vogel – und Naturschutz 
im Bereich der geplanten Windkraftanlagen

Lebensraum für verschiedenste Vogelarten auf der Hilgerter Höhe ist gefährdet

Seit 28 Jahren bin ich nun in Hilgert aktiv im Natur- und Vogelschutz tätig. Der vielfältige Bestand, der von uns seit Jahrzehnten behütet wurde, mit dem Ziel eine gesunden Ökologie und Vogelwelt zu erhalten, ist nun in extremster Weise gefährdet.
In unserem dörflichen Naherholungsgebiet auf der Hilgerter „Höhe“, etwa 500 m vom Ortsrand entfernt, mitten
in einem ökologisch gesunden Wald, sollen nun zwei gigantische, über 180 m hohe Windkraftanlagen gebaut werden. In diesem Bereich der geplanten Großbaustelle leben die so selten gewordenen Vogelarten, wie Baumläufer, Grauschnepper und Trauerschnepper sowie auch Haselmaus, Siebenschläfer, Fledermaus, Hummel und Hornisse.

Bild Nr. 1, WaldohreuleIn unseren 200 Nistkästen betreuen wir alle Meisenarten, Kohl- und Blaumeise, Tannen- und Sumpfmeise, natürlich die Schwanzmeise aber auch der Kleiber kommt hier vor. Der Waldkauz, der  in unmittelbarer Nähe der beiden geplanten Standorte, in speziell für ihn angebrachten Nisthöhlen brütet, wird wahrscheinlich dann dort verschwinden. Auch die Waldohreule, die einzige mittelgroße Eule mit langen Federohren, die man während der Brutzeit beobachten kann, ist durch diesen massiven Eingriff in die Natur bedroht, hier wird sie dann nicht mehr zu hören sein.

Im schönen Mischwald mit altem Baumbestand, direkt am geplanten Standort, haben Spechte, wie der Grünspecht, der kleine und große Buntspecht sowie der seltene Schwarzspecht (die im Volksmund als Zimmerleute des Waldes bekannt sind), ihre Bruthöhlen in die alten und morschen Bäume geschlagen. 
Auch Bussard, Habicht und Sperber werden sich ein neues Revier beim Bau der Windenergieanlagen suchen müssen.
Bild Nr.2 - Waldstück auf der Hilgerter Höhe Meines Erachtens ist hier in diesem Bereich , durch den geplanten Bau dieser Anlagen, bzw. die Herstellung der Baustelle, die mit einer Rodung und Einebnung von Waldflächen einhergeht,  mit dem Verlust der genannten Vogelvielfalt auch der intakte, wertvolle und ökologisch gesunde Wald in Gefahr.

Dieser geplante Standort, also die Hilgerter Höhe (387 m.), liegt zudem in einem Breitfront-Vogelzuggebiet. Schwärme von Kranichen, die seit eh und je, genau dieses Gebiet bei ihrem Zug von Norden nach Süden in ihr Winterquartier als Durchzugsschneise nutzen, werden die zwei, fast fußballfeldgroßen, rotierenden Hindernisse nicht ohne Gefahr passieren können.

In den letzten zehn Jahren haben Kraniche auf ihrem Zug nach Süden in Hilgert
in den Masselbachwiesen, also unmittelbar in der Nähe, mehre Mal übernachtet.
Außerdem liegt die Hilgerter „Höhe“ noch in einem Schmalfront-Vogelzuggebiet, die Kraniche fliegen hier unterhab von 180 m und halten zur Nahrungsaufnahme Kontakt mit dem Boden. Nicht selten sind sie dort, in den entsprechenden Jahreszeiten, bis Mitternacht zu hören. Allein schon aus diesem Grund, dürften in diesem Waldstück keine WEA gebaut werden. Bei den beiden geplanten Anlagen mit Propellern von 90 m Durchmesser und mit einer Flügelspitzengeschwindigkeit von 150 bis  280 km/Std., die sich dann bis in die höheren Luftschichten bewegen, wird in extremster Weise in die Flugrouten, also in den Lebensraum dieser Vögel eingegriffen.  1.Nov.2004   Günther Winkler 

Bild Nr.3 - Nr.6
Zu den Bildern, von oben nach unten: 1.Waldohreule, 2.Waldstück auf der Hilgerter Höhe,  3.Buntspecht, 4.Schwarzspecht, 5.Kleiber, 6.Kraniche - Quellen der Bilder: 1,3,4,5 aus BLV Tier- und Pflanzenführer, Wilhelm Eisenreich, München. 
Nr.6: Kraniche aus Westerwälder Zeitung vom 13.2.04; Nr.2: Waldstück auf der Hilgerter Höhe, Foto KL Schmidt.

Meldungen über Sichtungen von Zugvögel über (oder im Bereich) der Hilgerter Höhe.

 - Mitte September 2004, an einem Spätnachmittag, wurden etwa 70 Kraniche beobachtet, die genau die Hilgerter Höhe Richtung Süden überquert haben. 
- Am Sonntag den  7. November 2004, um ca. 15 Uhr, kreisten in geringer Höhe etwa die gleiche Anzahl einige Zeit lang über dem Hilgerter Sportplatz, offensichtlich suchten sie einen geeigneten Rastplatz.
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- Freitag 11.3.05, 14 Uhr 55 über der selben Stelle (Sportplatz) wieder in niedriger Höhe eine kleine Gruppe von 50- 60 Zugvögel beobachtet, die nun in nördlicher Richtung unterwegs waren. Auch an diesem Freitag (11.3.05) wurden in großer Höhe (von mehreren Ortschaften aus) "Tausende Zugvögel" in größerer Höhe beobachtet, die auf dem Weg nach Norden waren. 
- Samstag 12.3.2005, ca. um 16 Uhr 40, ebenfalls ca. 40- 50 Stk. in ähnlicher Höhe (wieder am Sportplatz) nach Norden unterwegs. 
- In der Nacht zum 21. 2. 2006 waren Zugvögel über Hilgert zu hören.
- Rosenmontag den 27. 2. 2006 um 17: 30 Uhr wurden in zwei Zügen insgesamt etwa 500-600 Tiere in geringer Höhe (150-200 mtr) gesichtet, Flugrichtung aus Südwesten nach Nordosten, zwischen "Hilgerter Höhe" und Hilgerter Sportplatz
(in Höhe Polch/Autobahn wurden dieselbe Gruppe kurz vorher gesichtet). 
-Freitag den 10. 3. 2006, 10:15 Uhr: Etwa 150 Kraniche in ca. 150 mtr. Höhe aus südwestlicher Richtung, Flugroute direkt über die "Hilgerter Höhe".
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- Montag 16. 10. 2006, waren in der Nacht Zugvögel über Hilgert zu hören.
-Mittwoch 18.10. 2006, 15 Uhr: 2 Schwärme, in südwestlicher Richtung, mit jeweils etwa 80 Kraniche überquerten die "Hilgerter Höhe" in ca. 150 m Höhe.
-Donnerstag 2. 11. 2006, 13 Uhr mehr als 500 Kraniche über die Hilgerter Höhe in südlicher Richtung
-Freitag 3.11.2006: 15:55 Uhr;  3 Gruppen, ges. ca. 400 Kraniche , relativ niedrig (unter 100 m) über die Hilgerter Höhe, Richtung Süden (Hundsdorf -> Höhr-Grenzhausen), in der Folge in kurzen Abständen bis etwa 16:15 Uhr (nun etwa 200 m hoch, und  etwa 1 km östlich, zwischen Hilgerter- und Montabaurer Höhe) etliche Trupps mit insgesamt etwa 2000 Kraniche in südlicher Richtung, Wetter: leichter Wind von Nord, bewölkt.
- Freitag 31. 10. 2009, ca. 16 Uhr, 2 Züge mit je ca. 400 Kraniche von Ransbach > Höhr (Nord-Süd) Klares Wetter, wenig Wind.
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- Freitag 19. 2. 2010, ca 16 Uhr, etwa 40- 50 Vögel von SW- nach NO ü.Hilgert, leichter Westwind, bewölkt, trocken, Temp.ca. 4°
 An diesem Tag auch Zugvögel über Höhr-Grenzhausen, "....es waren mindestens 500 - 600 Vögel". (rkl)
Samstag, 20.02, 2010, gegen 13.30 Uhr, sind etwa 150 - 160 Gänse dicht über Kammerforst hinweg gezogen: "Eine sicheres Zeichen dafür, dass die "weiße Depression" ihrem Ende entgegen geht".(wk)
-Sonntag 28.2. 2010 (Nachmittag) tausende Zugvögel in großer Höhe über Höhr-Grenzhausen Richtung NNO (rkl)
-Montag 1.3.2010 - 15:45 Uhr ca. 1 KM NNO hinter oberem Hilgerter Wasserwerk in ca. 200 - 300 m Höhe über Grund eine Formation von ca. 50 Wildgänsen , die Gruppe hat über längere Zeit kreisend Höhe gewonnen und ist dann nach Norden abgeflogen (roh).
-Dienstag 16. 3 2010 , 15:45 Uhr,  200 -300 Vögel, Höhr -> Kammerforst, bedeckt, ruhiges Wetter, leichter Westwind.(kls)
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Samstag  28. 1. 2012, etwa 17:30, es wurden von mehreren Personen Zugvögel in der Nähe der Hilgerter Höhe (über der L 307)  in relat. niedrige Höhe gehört, die Menge der Vögel bzw. Zugrichtung war in der Dunkelheit nicht festzustellen. (Temp.ca. -3°, leichter Nord-
Ostwind )
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2013: Seit Ende Februar Beginn der Rückflüge (über die Rheinhöhen). In der ersten Märzwoche 2013 fast täglich mehrere Gruppen über die HIlgerter Höhe, oder bei Nebel u. Nieselregen rechts u. links an der Hilgerter Höhe vorbei.
18 u. 19.10. 2013 Erste Gruppen Richtung Süd-Südwest an der Hilgerter Höhe vorbei (über L 307) am Nachmittag des 18. 10  (ca. 450 Tiere in niedriger Flughöhe).bei leichtem u. auch kräftigem Südwind, leicht bewölkt, kein Regen. Dann die Nacht über waren desöfteren Kraniche zu hören. Weiter Schwärme am 19.10., geschätzt müßen es mehrere tausend Vögel gewesen sein, die auf ihrem Rückflug (relativ langsam) diese Route an diesen beiden Tagen geflogen sind.
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2014: 16. Februar, 2 Gruppen, je ca 100 Kraniche von SSWest über die Hilgerter Höhe, Wind: Südwest, leicht bewölkt, trocken Temp: 7-8 Grad (kls)
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2015: 12. Februar, 1 Gruppe, ca. 100 Kraniche von SSW an Kammerforst und der Hilgerter Höhe vorbei Richtung Ransbach.
Wetter: Klar, Windstill +1- +2 Grad.

Anm. Diese Bobachtungen wurden hier seit 2005 erfasst, sie wiederholen sich jährlich. Kleinere Gruppen (ca. 100 -300 Kraniche) überfliegen regelmäßig im Frühjahr in meist niedriger Höhe Hilgert über die Höhe, oder, je nach Wetterlage, an ihr vorbei, dann weiter über die Ransbacher Senke.in nörd- östlicher Richtung. (kls)


Externe Links:[ http://www.kranichzug.de ] | [ http://www.nabu.de/m05/m05_03/02225.html ] | [ http://www.kraniche.de ]

Siehe dazu auch: Bericht aus WWZ vom 13.2.04 ....>>>
Leserbrief  vom 26. 10.04:  "Eine Million tote Vögel" ...>>> 
Windkraftanlagen sind Vogelkiller ,15.11.04 [Externer Link: http://www.abendblatt.de./ ]
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Letzte Bearbeitung: 12.02.2015