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WWZ, Artikel vom 12.03.05 Keine Anlage in Girkenroth Verwaltungsgericht in Koblenz bestätigte ablehnende Windkrafthaltung der VG Westerburg Das Verwaltungsgericht in Koblenz hat den Bau von drei Windenergieanlagen bei Girkenroth untersagt. Begründung: Die Anlagen führten zu einer Verunstaltung des Landschaftsbildes. KOBLENZ/GIRKENROTH. Im November/Dezember 2003 wurden bei der Verbandsgemeinde-Verwaltung in Westerburg Baugenehmigungen für die Errichtung von drei Windenergieanlagen in der Ortsgemeinde Girkenroth beantragt. Alle drei Anlagen sollten im Waldgebiet des Watzenhahns errichtet werden. Sie hätten bei einer Nabenhöhe von 114 Meter und einer Gesamthöhe von 149,50 Meter (zum Vergleich: die Höhe des Kölner Doms beträgt 156 Meter) die Baumwipfel bei weitem überragt. Wegen dieser Höhe und der damit verbundenen Gefahren für den Luftverkehr hätten diese Anlagen überdies auch mit Funkfeuer versehen werden müssen und wären damit Tag und Nacht weithin sichtbar gewesen. Nach Beteiligung der insoweit zuständigen Behörden und der Nachbargemeinden lehnte die Verbandsgemeinde Westerburg schließlich im August 2004 die Erteilung der beantragten Baugenehmigungen ab. Im Laufe des Verfahrens wurde bereits ein Bauantrag zurückgenommen, so dass es in der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Koblenz am 17. Februar 2005 nur noch um die Errichtung von zwei Anlagen ging. Die Verbandsgemeinde Wallmerod, die sich ebenfalls vehement gegen diese Anlagen ausgesprochen hatte, war in dem verwaltungsgerichtlichen Verfahren beigeladen. Das Urteil wurde der Verbandsgemeinde am 9. März zugestellt. In den Entscheidungsgründen wird die Rechtsauffassung der Verbandsgemeindeverwaltung Westerburg bestätigt, wonach diese Anlagen zu einer Verunstaltung des Landschaftsbildes führten. Das Gericht führte aus: „Dabei bildet gerade die betroffene Waldfläche mit ihrem vornehmlich durch Eschen und Fichten geprägten Bestand als Mischwald einen für sich abgeschlossenen Landschaftsraum, der im Westen an die Ortslage von Girkenroth und im übrigen wesentlich an Freiflächen angrenzt. Diese Mischwaldfläche um den Girkenrother Kopf prägt aufgrund ihres exponierten Standortes auf einer Kuppe den gesamten Landschaftsraum als ein besonders schönes Element der vorhandenen Mittelgebirgslandschaft." Und weiter heißt es: „Durch die Errichtung der beiden Windenergieanlagen, mit einer Nabenhöhe von etwa 114 Meter und einem Rotordurchmesser von rund 70 Meter, würden zwei massive Fremdkörper in diesem Waldstück plaziert, die weithin sichtbar in Erscheinung treten und aufgrund der Kuppenlage des Waldes und ihrer Höhe in besonders starker Weise den Blick auf die Waldfläche dominieren und nachhaltig stören würden. Von daher sind die beiden geplanten Anlagen für das Landschaftsbild grob unangemessen und haben somit bei einer objektiven Betrachtungsweise für das durch den Wald mitgeprägte Landschaftsbild, indem vergleichbar dimensionierte bauliche Anlagen nicht anzutreffen sind, auch bei einer für ästhetische Eindrucke offenen Betrachtungsweise eine verunstaltende Wirkung" (Az.:1 K 2448/04.KO). Die Klägerin, die auch die Kosten des Verfahrens trägt, kann nun innerhalb eines Monats die Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz beantragen. Michael Wenzel . ![]()
WWZ, Leserbrief vom 13.10.04 |
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WWZ, Leserbrief vom 8.10.04 „Windkraft ist ein Irrsinn" Der Streit um die Nutzung der Windkraft geht weiter. Im Leserbrief von Herrn Krämer, Bundesverband Landschaftsschutz, [ s.unten] kann man jede Zeile unterstreichen. Grundsätzlich ist es so, dass seit Ende des Krieges die Landschaft nie so verschandelt worden ist wie zurzeit. Wir waren froh, als im November 2003 Bundeswirtschaftsminister Clement über die Medien erklärte, die Windkraft sei nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch ein Irrsinn. Die Subventionen für die Windkraft seien höher als für die Kohle. Nach ein paar Tagen hatte Clement dann ein Gespräch mit Umweltminister Trittin. Die Folge war, dass alles beim alten blieb. Laut Werbebroschüre eines Konzerns der Windkraftindustrie ist es für Investoren ein lohnendes Geschäft. Die Windräder werden finanziert aus ERP-Mitteln und Umweltdarlehen. Die überaus hohe Einspeisevergütung für Strom aus Windkraft hat der Stromverbraucher auf seiner Rechnung. Weiterhin wird in der Werbebroschüre eine Steuerabschreibung in den ersten beiden Jahren von 240 Prozent angegeben. Dass man jetzt auch noch das landschaftliche Kleinod Fuchskaute mit zwölf großen Windrädern verschandelt, spricht für sich. Wann hat dieser Irrsinn ein Ende ? Gilbert Hüsch, Nistertal, FDP-Kreistagsmitglied |
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WWZ Leserbrief vom 01.10.2004 Volkswirtschaft wird belastet Das Thema Windkraft spaltet die Gemüter. Die jüngste WZ-Berichterstattung fordert Widerspruch heraus. Windräder dienen nicht der Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Grund: Parallelbetrieb der Großkraftwerke zum Ausgleich der unregelmäßigen Windstrom-Einspeisung, Regelenergie, Bau von zusätzlichen Großkraftwerken zum Ausgleich und von 1000 Kilometer Stromleitungen, Eigenbedarf an Energie und Rohstoffen. Das ist, wie wenn man an der Beifahrerseite eines Autos ein Fahrrad anschweißt und behauptet, das Auto nutze der Umwelt, weil mit jedem Autokilometer das ökologisch vorbildliche Fahrrad mitfährt. Die Benachteiligung von Menschen nimmt man durchaus billigend in Kauf: gesundheitliche Beeinträchtigung, Wertverlust von Gebäuden in Höhe von über einem Drittel. Vorrichtungen gegen den häufigen Eiswurf bis 400 Meter sind wirkungslos. Die Veränderung der Landschaft durch Hochhäuser, Strommasten, Brücken oder Straßen ist nicht vergleichbar mit Windrädern. Der Ersatz von vielen kleinen Anlagen durch wenige große entspargelt die Landschaft nicht, sondern lässt die Verunstaltung auf weitere Entfernungen wirken. Der Abriss der Anlagen kostet mehr als er bringt, nämlich hunderttausende Euro je Windrad. Die Anlagen laufen zwar 7000 Stunden von den 8760 Stunden des Jahres, aber nur im Teillastbereich. Die Nennleistung auf den Westerwälder Höhen bringen sie im langjährigen Mittel nur während 1600 Volllaststunden. Die Volkswirtschaft wird durch die fast 17000 Windräder in diesem Jahr mit fünf Milliarden Euro belastet, was mehr Arbeitsplätze vernichtet als schafft. Dieter Krämer, Bundesverband Landschaftsschutz (BIS), Hamm |
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Leserbrief in der Rhein-Zeitung, Ausgabe Kreis Altenkirchen, vom 26. 10. 2004 zum Leserbrief „Keine Kranichhäcksler“ in Rhein-Zeitung, Ausgabe Kreis Altenkirchen, vom 19. 10. 2004 „Eine Million tote Vögel“ Helmut Nestle, Mitglied der Grünen im Verbandsgemeinderat Altenkirchen, behauptet, es gebe keine gesicherten Untersuchungsergebnisse über die Beeinträchtigung der Vogelwelt durch Windräder, insbesondere von Kranich, Rotmilan und Schwarzstorch. Das ist falsch. Vögel als Anflugopfer an Windenergieanlagen sind wissenschaftlich dokumentiert. Neben der Barrierewirkung mit der Folge von kräftezehrenden Ausweichmanövern und dem Verlust von Nahrungs- und Brutflächen kommt es zu tödlichen Verletzungen. Bundesweit werden jährlich um eine Million Vögel von Windrädern getötet, was teilweise zum Scheitern der Bruten führt. Die Dunkelziffer ist sehr gross, weil nicht systematisch unter Windrädern abgesucht wird. Trotzdem wurden, meist zufällig, u. a. 41 Rotmilane, 13 Seeadler, 27 Mäusebussarde, 2 Schwarz- und 8 Weisstörche tot unter Windrädern gefunden. Der letzte von 5 erschlagenen Uhus wurde letzte Woche im Kreis Düren, 1.300 m vom Windpark gefunden. Die rechte Handschwinge weist im Bereich des Handgelenkes mehrere Frakturen sowie zahlreiche Hämatome auf. Wie in Deutschland wurden auch in Tarifa, Spanien, und am Altamount- Pass, Kalifornien, überproportionale Todesraten an Bartgeiern bzw. Königsadlern durch die Windkraft-Industrie zunächst verschleiert. Im Kreis Altenkirchen insbesondere sind viele Vogelarten gemäß Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie, so dass hier ein überregional bedeutsamer Vogellebensraum ist, der Windräder ausschließt. Angesichts der im Westerwald flächenhaften Verbreitung des Rotmilans führt die geplante flächendeckende Verteilung der Windräder zu bestandsbeeinträchtigenden Verlusten, was angesichts der internationalen Verantwortung Deutschlands für den Erhalt des Rotmilans nicht akzeptabel ist. Die Todesrate von Fledermäusen, den gefährdesten Säugetieren, ist unverhältnismäßig gross, wobei ein Drittel Knochenbrüche und zwei Drittel innere Verletzungen durch den Unterdruck der über 200 Stundenkilometer schnellen Windrad-Flügelspitzen hat. Entgegen der Meinung von Herrn Nestle tragen Windräder nicht zur Energieverbilligung, sondern zur Energieverteuerung bei. In diesem Jahr kostet dieses nutzlose Produkt unsere Volkswirtschaft fünf Milliarden Euro. Dieter Krämer, Hamm ............................................................ BILD vom 26. 10. 2004, Seite 1, Nachrichten Windkraft gefährdet Milan Potsdam – Windkraftanlagen gefährden nach Ansicht von Umweltexperten die Rotmilane. 42 der seltenen Greifvögel seien bislang getötet worden, berichtet „Tier-Bild“. |
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WWW.hilgert.info - Letzte Bearbeitung:16.09.2005 - |