Wilhelm Strödter,  Kriegstagebuch 1914 
21.- 22. August

<  Martlingen [Martelange]  in Belgien. Nun hatten wir Feindesland betreten. Ein gewisses Gefühl der Genugtuung und der Freude befiel uns, hatten wir doch die Hoffnung des Feindes den Krieg in unser Vaterland zu tragen mit unserem Einmarsch in Belgien vereitelt. Unsere erste Freude die wir in Feindesland erlebten war der Vorbeimarsch eines Transports französischer Gefangenen, die bei den Gefechten am 20. August in unsere Hände geraten waren. Nachmittags gegen 6 Uhr gelangten wir nach Witry und bezogen Notquartiere. Eine Verständigung mit den Leuten ist nicht mehr

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Nagem - Rambrouch - Martelange ca. 13 km,
Martelange - Witry ca. 10 km


Feldpostkarte "  ... Friede wieder bald werden,  denn die franz. Armee kann sich unmöglich noch lange halten so Gott es will sind wir bald wieder zuhause. Unser Carl ist auch hier  ..."  --->>>
möglich, denn kein Wort ist mehr zu verstehen. Heute am 22. August morgens 7 Uhr marschierten wir von Witry ab. Gegen 10 Uhr begegnete uns der erste Transport verwundete vom Regiment 87. Die in den Gefechten der letzten Tagen stark mitgenommen worden waren. So allmählich lebte man sich in das Kriegsbild ein. Ein Geschwür das ich im Rücken hatte, hat mir unmöglich gemacht mit der Kompanie zu gehen. Auf Befehl unseres Kompanieführers verblieb ich den Tag beim Lebensmittelwagen. Gegen ein Uhr mittags plötzliches Gewehr- und Artilleriefeuer 1-2 Kilometer vor    >
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Wilhelm Strödter war in der 1. Komp. (253 Mann, s. 1.-4 Aug.)
  S.8 - 9 : Schlacht bei Neufchâteau, 22.August 1914   



 
S. 10-11: Schlacht bei Neufchâteau



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