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Balanguru:

Dorf im Rumbur- Tal mit dem größten Anteil an Kalasha. Immer mehr Kalasha konvertieren zum Islam, denn das Geschäftsleben in den angrenzenden Gebieten ist von Muslimen beherrscht und die Schulen sind in der Regel den Moscheen angegliedert. In Balanguru leben aber fast ausschließlich Kalasha.
 

Zwar werden noch,
wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist, mit dem traditionellen Holzpflug die Felder bewirtschaftet,
aber wie lange noch ?
An einem der Häuser war eine Satellitenschüssel zu sehen,
sie sei nur als Dekoration
vom Hausbesitzer dort
angebracht, hieß es.

Ob die uralte Tradition, die Riten und Gebräuche unter dem Einfluss modernerer Technologie weiter bestehen können ?
 

Anm. dazu: Hier bei uns im Westerwald wurden Anfang der fünfziger Jahre die Felder nicht mehr "von Hand" sondern zunehmend mit Landmaschinen bearbeitet. Für eine Heuernte duldete ein Bauer aus dem Dorf das Abmähen seiner Wiese mit der modernen Mähmaschine nicht, es sei ein Frevel an der Natur, schimpfte er.
Von einem  Kalascha- Bauern, wurde lautstark ein Opfer an die Götter gefordert, der Grund: Er beklagte (s. Video Linksseite), dass sein Acker nun unrein geworden sei, weil eine fremde und zudem noch "unreine" Frau sein Feld betreten hätte.
Ein intensives oder schon numinoses Verhältnisse zur Natur hat ethische oder auch religiöse Qualitäten, die damit immer auch eine kulturelle und damit politische Dimension besitzen, also auch, wie wir aus jüngster Vergangenheit heraus wissen, politisch missbraucht werden können. (kls)